Igelarten der Welt

Wenn wir vom Igel sprechen, meinen wir den bei uns heimischen Erinaceus europaeus. Doch es gibt eine ganze Reihe weiterer Igelarten. Das zeigte sich zum Beispiel vor einiger Zeit, als das Igelzentrum eine Anfrage aus Mallorca erhielt. Der Igel im Garten einer Exil-Zürcherin wollte trotz Zufütterung einfach nicht auf das für den Winterschlaf notwendige Gewicht von 500 Gramm kommen. Recherchen ergaben, dass auf der Mittelmeerinsel nicht der europäische, sondern der kleinere algerische Igel heimisch ist. Er kann den Wintrerschlaf druchaus mit geringerem Gewicht antreten.
Wie viele Igelarten es insgesamt gibt, war in der Forschung immer mal wieder umstritten. Entdeckungsreisende fanden und benannten verschiedentlich neue Arten, verwarfen aber die Spezies manchmal später wieder als eigene Art. Das hat die deutsche Igelkennerin Monika Neumeier in mehrjähriger Arbeit erforscht und im Buch «Igelarten der Welt» zusammengetragen. Detailliert beschreibt sie die bis jetzt bekannten 18 Igelarten und ihre Verbreitungsgebiete, die sich zum Teil auch überschneiden. Abgedruckt sind zudem sämtliche Erstbeschreibungen in der Originalsprache und in deutscher Übersetzung. Eine Fundgrube für Sprachbegeisterte ist die Liste mit Übersetzungen des Worts Igel in fast alle erdenklichen Sprachen von Altägyptisch (inklusive Abbildung der entsprechenden Hieroglyphe) bis Walisisch.
Das reich bebilderte Buch ist in einer Sprache gehalten, die auch für Laien verständlich ist. Und wer Briefmarken mag, kommt ebenfalls auf die Rechnung. Denn viele Igeldarstellungen im Buch sind Wiedergaben von Briefmarken aus zahlreichen Ländern. So gibt erstaunlicherweise ein Blick auf die abgebildeten Briefmarken den besten optischen Eindruck der diversen Igelarten auf der Welt.

«Igelarten der Welt»
Monika Neumeier
340 Seiten | mit 2 Karten (gefalzt)
2021 | 1. Auflage, Pro Igel (Verlag)
ISBN: 978-3-940377-23-4